synergenVerlag    Deutscher Bierkultur 
 
seit mehr als 20 Jahren im Dienste des Kulturgutes Buch und der digitalen Entgiftung   gegr. am 19. Dezember 2000    weltweit in mehr als 200 Universitäts-, Landes- und Nationalbibliotheken verbreitet   – London, Paris, New York, Tokio . . .

Der Naturstaat im Jahre 2048

Die bedeutende Utopie der Lebensreform "In hundert Jahren" 1907 von F. E. Bilz zu einem naturnahen und nachhaltigen Leben der Menschheit im Jahr 2048 ist heute aktueller denn je.

Erste Neuausgabe nach 115 Jahren                                                                                                        zum 100. Todestag von F. E. Bilz (1842 - 1922) am 30. Januar 2022

Die einzige ganzheitliche Utopie der Lebensreformbewegung "In hundert Jahren"  von 1907 ist ein Musterbeispiel der frühen deutschen (ökologischen) Science Fiction.

Ein Roman für Alle, die die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Menschheit durch eine globale nachhaltige Entwicklung doch noch ihren Planeten für die kommenden Generationen retten wird, wozu einer Europas bedeutendster Lebensreformer um 1900, Friedrich Eduard Bilz (1842 - 1922), dessen Naturheilkundebuch in einer Auflage von ca. 5 Millionen Exemplaren verbreitet wurde, schon 1907 gangbare Wege aufgezeigt hat.

Und:

Ein Roman für Alle, die die klassische deutsche Science Fiction lieben mit Antigravitations-Flugmaschinen und telekinetisch begabten Marsmenschen, die die Erdschwere aufheben können und ohne Raumschiffe körperlos interplanetarisch reisen, um sich dann auf anderen Planeten wieder zu rematerialisieren, und die die Menschheit in einer "intellektuellen Invasion" im Jahre 2048 zu einer naturgemäßen Lebensweise führen.


Im Jahr 2048 haben sich die europäischen Staaten mit den USA zu einem Friedensbund zusammengeschlossen, alle Menschen sind gleich-gestellt, finden einen Lebensabschnittspartner auf Heiratsmärkten, arbeiten nur noch täglich 3 Stunden und haben ein ausreichendes Grundeinkommen. Tiere sind gesetzlich geschützt und die Ernährung ist ausschließlich vegetarisch. Es gibt eine einheitliche Weltsprache und -schrift und nur noch eine Weltreligion. Man geht stets barfuß und leichtbekleidet und wird dank einer naturgemäßen Lebensweise und einer praktizierten Naturheilkunde durchschnittlich 100 Jahre alt.

Das Wetter kann manipuliert werden, die Sahara wurde bewässert und ist eine Seenlandschaft, Eisenbahnlinien führen in Unterwasser-Tunneln vom Kontinent zu England und durch den Atlantik zu den USA.

Doch erst der telegraphische Kontakt mit den Marsianern führt dank deren technischen Errungenschaften und Lebenskunst zu einer nachhaltigen Umgestaltung der Erdgesellschaft mit einem Schutz der Wälder und der Reinhaltung der Luft, sodass eine neues Verkehrs-zeitalter mit Antigravitations-Flugmaschinen und eine „kohlenlose Zeit“ anbricht, regenerative Energien wie die Luftelektrizität, Wasser- und Windkraft genutzt werden und die bereits auf dem Mars verwirklichten Sonnen- und Gezeitenkraftwerke auch auf der Erde zu einer Elektri-fizierung der Welt ohne fossile Brennstoffe führen und sich die Mensch-heit in  einem  Weltstaatenbund zusammenschließt.

Bilz setzt in seinem Roman konsequent die Überzeugung aus seinem Sachbuch "Der Zukunftsstaat" von 1904 belletristisch um: „Die Menschen müssen unter Vormundschaft gestellt werden. Wenn die gegenwärtige Generation nun einmal noch nicht fähig ist, sich auf allen Gebieten vernünftig und naturgemäß einzurichten, so muß sie einfach unter Vormundschaft gestellt werden, bis sie das Naturgemäße, das vernünftige Denken und Handeln, gelernt hat.“

Auch Bilz´ nun mehr als 110 Jahre alte Botschaft ist dabei eindeutig: „Wer sich von der Natur entfernt, hat keine Zukunft.“

Bilz fügte der damaligen Mars Science Fiction 4 weitere, bis 1907 noch vernachlässigte, aber wesentliche Facetten, die bis heute aktuell sind, hinzu:

1. Die Kontaktaufnahme mit den Marsianern mittels Funksignalen und die telegraphische Übertragung von Bildern aus dem Weltraum wird erstmals detailliert und ernsthaft beschrieben und erinnert bereits an die Versuche, die seit den 1960er Jahren von SETI durchgeführt werden.

2. Die um die Jahrhundertwende bis vor dem 1. Weltkrieg zu erwartende Begeisterung der Menschheit bei einem Kontakt mit dem Mars, respektive extraterrestrischer Intelligenzen, hat hingegen kein anderer Autor so empathisch zu schildern gewusst, wie Bilz. Unbestritten dürfte er damit jedoch auch die wahrscheinliche Begeisterung der Menschen des Jahres 2018, 2048 oder später antizipiert haben, wenn die Kontaktversuche von SETI einmal Erfolg haben sollten.              

3. Völlig atypisch für die damalige SF wollen Bilz´ Marsmenschen nicht die Erde erobern oder mit einer weitgehend, mittels Defensivwaffen geführten, friedlichen Invasion „mit den allerbesten Absichten“ die Menschen zwangsveredeln, sondern Bilz´ Menschheit im Jahre 2048 ist ethisch und intellektuell schon so weit fortgeschritten, dass sie in einer Art „intellektueller Invasion“ die Überlegenheit der ethischen, sozialen und technischen Errungenschaften der Marsianer vorurteilsfrei anerkennt, freudig von sich aus übernimmt und sofort den marsischen Naturstaat innerhalb von 5 Jahren auch auf der Erde errichtet.

4. Die weitgehend nackt umhergehenden Bilz-Marsianer sind nicht nur telepathisch und telekinetisch begabt, sodass sie durch ihre Psyche die eigene Physis und Gesundheit beeinflussen (so z. B. Marsfrauen, die telepathisch ihre Brüste vergrößern können) und sogar die Erdschwere aufheben und mit Verstorbenen über "staatlich ausgebildete Geistesvermittler" kommunizieren können, sie benötigen auch keine Raumfahrt, da sie psychoenergetisch-körperlos interplanetarisch reisen und sich dann auf anderen Planeten rematerialisieren können.


Der Gründer des Naturstaats auf dem Mars,                                                                                  der Marsianer "Ausil", der eine verblüffende                                                                                      Ähnlichkeit mit dem 40-jährigen F. E. Bilz aufweist.












Bilz hat 1907 die erste ökologische Science Fiction und einzige ganzheitliche Utopie der Lebensreform verfasst, da er nicht nur die großen Strömungen der Lebensreformbewegung um 1900, so Naturheilkunde, die Ernährungsreform (einschließlich des Vegetarismus und der Antialkoholbewegung), die Freikörperkultur und die Siedlungsbewegung, sondern auch die Reformpädagogik und die Sexual-, Kleidungs- und Wohnungsreform hat er in seinem Roman sämtlich ausführlich dargestellt und belletristisch umgesetzt, womit dieser auch heute noch als ein bedeutendes zeitgeschichtliches Dokument zumindest in der auf den utopischen Teil begrenzten, vorliegenden Ausgabe sehr lesenswert, von bleibendem Wert und aktueller den je ist.

 

478 Seiten mit den 32 Original-Illustrationen von 1907 und umfangreichem, bebildertem bio-bibliographischen Nachwort

Eleganter bibliophiler Hardcover mit Leseband

ISBN 978-3-946366-38-6

49,80 Euro


 

Über F. E. Bilz als bedeutenden Öko-Pionier


Detlef Münch                                                                                                                                                                                    "Der ganzen Menschheit muß wieder eine naturgemäße Denkweise beigebracht werden."  Friedrich Eduard Bilz als früher Pionier für ökologisches Bewusstsein und nachhaltige Lebensweise 1882 - 1922   

Der Lebensreformer und Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz (1842 - 1922) aus Dresden-Radebeul hat sich früh seit 1882 für ein (prä)ökologisches Bewusstsein und eine naturgemäße Lebensweise, die man heute als nachhaltige bezeichnen würde, engagiert. Dies versuchte er besonders seit 1894 in der 100.000fach zu seinem erfolgreichen Naturheilkundebuch verteilten Broschüre „Wie schafft man bessere Zeiten?“, in dem voluminösen futuristischen Sachbuch „Der Zukunftsstaat“ (im Jahre 2000) und der darauf aufbauenden Öko-Utopie „In hundert Jahren“ als „Naturstaat im Jahre 2048“ zu popularisieren.

Betroffen durch die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen der Industrialisierung, kritisierte er, dass die Menschen ihrer „großartig und vollkommenen Erde gar nicht wert seien“, aufgrund ihrer Überkultur und Überzivilisation, „durch die sie aus dieser schönen Erde ein Jammertal und eine Stätte des Elends und des Verderbens gemacht haben.“

Friedrich Schillers Analyse 1795 zu Naturliebe, Naturempfinden und Naturentfremdung des Menschen transferierte er zu einer naturgemäßen Lebensweise nach einem „göttlichen Naturgesetz“. Noch vor der Natur-schutzbewegung von Ernst Rudorff um 1900 warnte er vor ökologischen „Übelständen“, „welche durch uns Menschen selbst geschaffen wurden und womit wir uns oft sehr empfindlich schaden, ohne daß wir es nur ahnen.“

In seiner Öko-Utopie setzte er durch einen „Naturstaat“ ein ressourcenschonendes Bescheidenheitsethos mit Konsumverzicht, Umweltbildung, regenerative Energien, Gartenstädte, Elektromobilität, eine vegetabilische Landwirtschaft sowie Tierschutz belletristisch um. Er agitierte gegen „naturwidrige“, künstlich erzeugte, eingebildete „Bedürfnisse“ und warb für ein einfaches, bescheidenes Leben in Harmonie mit seinen Mitmenschen und im Einklang mit der Natur sowie einer nachhaltigen Technik.

Doch angesichts des Misserfolges seiner langjährigen ökologischen Bemühungen forderte er engagiert, dass „der ganzen Menschheit wieder eine naturgemäße Denkweise beigebracht werden muss“. Ansonsten schreckte er auch vor radikalen Maßnahmen zum Schutz der Wälder wie einer Bodenreform mit Verstaatlichung von Grund und Boden nicht zurück. Denn schon 1904 konstatierte Bilz, dass „wenn die gegenwärtige Generation nun einmal noch nicht fähig ist, sich auf allen Gebieten vernünftig und naturgemäß einzurichten, so muß sie einfach unter Vormundschaft gestellt werden, bis sie das Naturgemäße, das vernünftige Denken und Handeln, gelernt hat.“

Bilz´ ökologische Agitation und Argumentation vor 100 Jahren ist angesichts globaler Umwelt-, Klima-, Corona- und Finanzkrise heute aktueller denn je und die Realisierung seines Naturstaates im Jahr 2048 war selten so notwendig wie jetzt, bevor die Menschheit ihre natürlichen Lebensgrundlagen endgültig irreparabel zerstört hat. 

178 S. mit 45 Abbildungen                                                                                                                                                                                        Eleganter Glanz-Paperback 20 cm x 13,5 cm                                                                                                                                                      ISBN 978-3-946366-85-0                                                                                                                                                                                        29,80 Euro 

          


Detlef Münch                                                                     

Nachhaltige Zukunft und ökologische Katastrophen                                                                          Utopische Entwürfe aus Dresden 1900 - 1913                                                                                          Frühe ökologische Motive zur Nachhaltigkeit in den technischen Utopien von Friedrich Eduard Bilz und Oskar Hoffmann

Ob Elektromobilität, kostenloser Öffentlicher Personenverkehr, regenerative Energien mit Gezeitenkraftwerken und Luftelektrizität, Sonnen- und Wasserstoffmotor, Klimaschutz, umweltfreundliche Industrien, vegetarische Ernährung, extensive Landwirtschaft, Tierschutz sowie Konsumverzicht und eine naturgemäße Lebensweise – alles, was heute längst als bedeutende Bausteine für eine nachhaltige Entwicklung der Menschheit und der ökologischen Zukunftsfähigkeit des Planeten Erde erkannt worden ist, wurde schon um 1900 in Dresden, der damaligen, durch die Lebensreformbewegung etablierten Hauptstadt der Nachhaltigkeit, in den technischen Utopien von Friedrich Eduard Bilz (1842 - 1922) und Oskar Hoffmann (1866 - 1928) teilweise als irdisches Zukunftsspiegelbild auf dem Mars antizipiert.
So ist entweder bereits ein vorbildlicher technischer Naturstaat auf dem Mars etabliert oder die Marsianer halten durch eine Art klimatisches Terraforming ihren ökologisch degenerierten Planeten lebensfähig.
Die Nutzungen neuartiger Energien durch nicht beherrschbare neue Technologien, die sich als nicht nachhaltig erweisen, enden bei Oskar Hoffmann in ökologischen (klimatischen) Katastrophen mit apokalyptischen Auswirkungen für Mensch und Umwelt und hinterlassen der Menschheit schon lange vor Tschernobyl und Fukushima radioaktiv strahlende Ruinen. Hoffmann hat als einer der ersten höchst aktuelle Fragen eines Diskurses zur Ethik von Wissenschaft und Technik, zu nachhaltiger Forschung,  Technikfolgenabschätzung und technischer Risikoabwägung behandelt.
Die mehr als 100 Jahre alte Botschaft der beiden Dresdener Schriftsteller, die jetzt erstmalig als Begründer einer ökologischen Science Fiction wiederentdeckt werden, ist dabei aktueller denn je, dass die Lösung der irdischen Probleme nicht auf anderen Planeten oder in der Raumfahrt zu suchen ist und dass, wer sich von der Natur entfernt, keine Zukunft haben wird.

Inhalt:
Zum nachhaltigen Geleit
Deutsche Zukunftsstädte um 1900
Die Lebensreformbewegung um 1900
Dresden 1904 – Erfindung der Nachhaltigkeit?
Friedrich Eduard Bilz´ technischer Naturstaat auf der Erde
Oskar Hoffmanns irdischer Zukunftsspiegel auf dem Mars
Oskar Hoffmanns technischen Katastrophen der Zukunft
Nachhaltige Zukunfts- und Mobilitätsentwürfe anno 1900
Bibliographie
     

2. stark erweiterte Auflage mit 256 S. und 70 Abbildungen                                    Eleganter Glanz-Paperback 20 cm x 13,5 cm                                                            ISBN 978-3-946366-56-0                                                                                            39,80 Euro